Gewerkschaftsmitglieder protestieren vor Rostocker Presseball

Vor dem Presseball in Rostock haben ver.di-Mitglieder mit einer Kundgebung für gute Arbeitsbedingungen als Voraussetzung für  Qualität der Zeitungen protestiert.


Während in der Rostocker Stadthalle zum Presseball gerüstet wurde, machten vor dem Veranstaltungsort Demonstranten auf die schwierige Lage der Zeitungen und ihrer Mitarbeiter aufmerksam. „Wir streiten für eine gute Zeitung!“ – unter diesem Motto verteilten unter den wachsamen Augen von Sicherheitsdienst, Polizei und Ordnungsamt Mitglieder der Gewerkschaft ver.di Flugblätter an die Gäste des Abends.

Denn den Beschäftigten ist nicht nach Feiern zumute: „Mit ihrem Generalangriff auf die Tarife gefährden die Verleger die Zukunft der Presse“, erklärte Michael Pfeifer, bei ver.di zuständig für den Bereich Medien in Mecklenburg-Vorpommern. Um bis zu 20 Prozent sollen die Einkommen der Journalisten nach dem Willen der Arbeitgeber gekürzt werden; der Manteltarifvertrag der Mitarbeitern in Verlag und Technik ist ebenfalls gekündigt worden, um ihre Einkommen zu reduzieren.

„Bei unserer Kundgebung zeigen wir: Es sind Verlagsangestellte, Reporter, Redakteure und Drucker, die dafür sorgen, dass jeden Tag eine Zeitung erscheint!“ so Pfeifer. Ohne qualifizierte und motivierte Mitarbeiter könnten die Medienunternehmen auch die Herausforderung durch das Internet nicht meistern, in dem sich die Verlage immer mehr engagieren.

Pfeifer verwies auf die weitgehende Zugeständnisse der Mitarbeiter in den vergangenen Jahren: Mitarbeiter in Verlag und Technik übten Verzicht, wenn es die wirtschaftliche Situation der Unternehmen nachweislich erforderte. Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnausgleich und andere Maßnahmen wurden vereinbart, um Kündigungen zu verhindern und Stellen zu sichern.

Die bundesweiten Verhandlungen für Redakteure werden am 28. Juni fortgesetzt; der nächste Termin für die die Druckindustrie (Bund) ist der 29. Juni. Für Druck und Verlag im Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wurde noch kein neuer Termin vereinbart.


25. Juni 2011