Initiative plakatiert für Sicherung der Regionalpresse

Mit einer Plakataktion zum Landespresseball macht die Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen“ auf die Probleme der Presse aufmerksam. Sie erneuert die Forderung nach politischen Antworten auf die Folgen der Umbrüche in den Verlagen.

Plakate vor der Rostocker Stadthalle

Zum Landespresseball, der in Rostock stattfand, wies die Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“ mit Plakaten auf die schwierige Situation hin, in der sich die Zeitungen in Mecklenburg-Vorpommern befinden. Die Plakate mit dem Motto hingen an den Zufahrtsstraßen und rings um den Veranstaltungsort in der Stadthalle.

Die Aktionen werden bei verschiedenen Anlässen fortgesetzt, unter anderem bei der Warnemünder Woche Anfang Juli.
„Zur Entwarnung besteht kein Anlass“, so Ernst Heilmann vom Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern der Gewerkschaft ver.di, einem der Träger der Initiative. In Redaktionen und anderen Verlagsbereichen stehen weitere Arbeitsplätze  auf dem Spiel. Die Verlagerung von Aufgaben in die „Mutterhäuser“ von Schweriner Volkszeitung und Ostsee-Zeitung stelle deren Verankerung in der Region in Frage. Beim Nordkurier sei die Zerlegung des Verlages in ein kaum noch durchschaubares, praktisch „tariffreies“ Firmengeflecht weitgehend vollzogen.

Die Folgen gingen über den Verlust qualifizierter, angemessen entlohnter Arbeitsplätze hinaus:  „Mitarbeiter, die ständig in Sorge um Arbeitsplatz und Einkommen sind, können ihre Funktion als unabhängige ,vierte Gewalt‘ immer schwerer  ausfüllen.“

Heilmann bekräftigt die Forderung an die Politik, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Presse den veränderten Verhältnissen anzupassen: „In einem Bundesland, in dem kaum ein Leser mehr die Wahl zwischen zwei Zeitungen hat, braucht der mündige Bürger Klarheit über die wirtschaftlichen Hintergründe und die publizistischen Grundsätze der Verlage.“ Dies gehöre ebenso zu einer überfälligen Neufassung des Landespressegesetzes wie die Stärkung demokratischer Mitspracherechte der Beschäftigten. „Der erste Bericht zur Medienlandschaft hat dem Landtag die Handlungsfelder gezeigt. Sie müssen endlich beackert werden“, appelliert der Gewerkschafter an die Parlamentarier.

10. Juni 2010