Journalisten bei der Ostsee-Zeitung legen die Arbeit nieder

Mit ihrem Warnstreik protestieren die Beschäftigten in Rostock gegen Kürzungsforderungen der Verleger, die besonders Berufseinsteiger treffen würden.

Gemeinsam mit Hunderten Kollegen in ganz Deutschland haben am Dienstag Journalisten der Ostsee-Zeitung (OZ) gestreikt. Vom Pressehaus am Steintor zogen sie zum benachbarten Weihnachtsmarkt in der Rostocker Innenstadt und informierten dort über die Hintergründe des Arbeitskampfes.

In einer Mitteilung verwiesen sie darauf, dass die größte Zeitung Mecklenburg-Vorpommerns nach den letzten öffentlich verfügbaren Bilanzen mit 8,3 Millionen Euro Überschuss etwa ein Viertel des Gesamtgewinns ihres Mutterkonzerns, der Mediengruppe Madsack, von ungefähr 30 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Dies sei eine solide Basis, den Wandel zum digitalen Geschäft engagiert in Angriff zu nehmen, aber kein Freibrief, die Arbeits- und Einkommensbedingungen des Journalistenberufes nachhaltig zu verschlechtern.

Geht es nach dem Willen der Arbeitgeber drohen neben einer regionalen Null-Runde im Norden unter anderem Kürzungen beim Urlaubsanspruch und den Sonderzahlungen. Noch schlechtere Bedingungen soll es nach dem Willen der Verleger für Berufseinsteiger geben.

Die Gewerkschaften ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordern hingegen 5,5 bzw. sechs Prozent mehr Geld, die Einbeziehung von Online-Redakteuren in den Geltungsbereich der Tarifverträge und eine Modernisierung der Ausbildungsbedingungen, um vor allem dem Wandel des Berufsbildes Rechnung zu tragen.

Die Verhandlungen für Tageszeitungen werden am Mittwoch in Berlin fortgesetzt. Für die rund 9000 Redakteure an  Zeitschriften gab es kürzlich hingegen eine Einigung. Sie erhalten bis zum Ende Februar 2016 in zwei Schritten insgesamt 3,9 Prozent mehr Geld.
17. Dezember 2013