Mahnung an die SPD: Verantwortung für Arbeitsplätze in MV ernst nehmen!

Bei der Regionalkonferenz der Partei, die größter Einzelgesellschafter von Madsack ist, sprechen die Mitarbeiter der größten Zeitung des Landes unter anderem vor Ministerpräsident Sellering ihre Sorgen an.

Teilnehmer der Kundgebung bei der SPD-Regionalkonferenz mit Ministerpräsident Erwin Sellering.

Mit einer Kundgebung haben Mitarbeiter der Ostsee-Zeitung in Rostock bei der Regionalkonferenz der SPD auf deren besondere Verantwortung für die weitere Entwicklung der größten Tageszeitung Mecklenburg-Vorpommerns aufmerksam gemacht. Die SPD ist durch ihre Medienholding ddvg der größte Einzelgesellschafter der Mediengruppe Madsack, zu der auch die Ostsee-Zeitung gehört.

Die Demonstranten übergaben den Teilnehmern der Tagung, unter ihnen Ministerpräsident Erwin Sellering, Energieminister Christian Pegel und Kultusminister Mathias Brodkorb, einen offenen Brief, in dem sie vor einem Abbau qualifizierter und tariflich bezahlter Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern warnen, nachdem an mehreren Standorten des Konzerns bereits massive Stellenstreichungen kurzfristig angekündigt oder umgesetzt wurden. „Was uns alarmiert, sind die Vorgänge in anderen Madsack-Betrieben.“ Der Brief verweist insbesondere auf die für 2016 angekündigte Schließung der Druckerei in Hannover, mit der 180 Mitarbeiter den Job verlieren, und den im September bekannt gegebenen Abbau eines Drittels der Stellen in der Redaktion des Schwesterblatts Lübecker Nachrichten

 „Sie haben es über die SPD-Medienholding ddvg mit in der Hand, dass der Konzern seiner sozialen Verantwortung gerecht wird“, heißt es in dem Schreiben und weiter: „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Mut und Innovationskraft bewiesen, um hochwertige Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern. Wir geben uns nicht mit dem gerade geschlossenen Altersteilzeit-Tarifvertrag zufrieden, denn wir wollen auch in Zukunft eine gute Zeitung und digitale Angebote für unsere Leser machen und damit ein Teil der demokratischen Kultur unseres Landes sein!“

Im Namen der Beschäftigten fordern die Gewerkschaften ver.di und DJV verbindliche Regeln zum Verzicht auf Kündigungen, Schutz bei Ausgliederungen sowie Mindestbesetzungen.

Die Gespräche mit der Geschäftsleitung werden Anfang der kommenden Woche fortgesetzt.
16. Oktober 2015