Mitarbeiter der Ostsee-Zeitung fordern Tarifverhandlungen

Weil sie die drohende Schließung von Bereichen und damit verbundene Entlassungen nicht hinnehmen wollen, fordern  die Mitarbeiter der Ostsee-Zeitung die Aufnahme von Tarifverhandlungen.

Auf einer Versammlung im Rostocker Gewerkschaftshaus erteilten die Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen der Ostsee-Zeitung (OZ) der Tarifkommission den Auftrag, die Geschäftsleitung zu Verhandlungen aufzufordern. „Die Ziele sind die Verhinderung von Kündigungen und Ausgliederung von Unternehmensteilen sowie Ausgleich oder Milderung von Folgen betrieblicher Veränderungen“, fasst Michael Pfeifer von ver.di die Forderungen zusammen.

Anlass ist die Ankündigung der Geschäftsleitung, entgegen früherer Zusagen Teile der Verwaltung am Standort Rostock zu schließen und nach Leipzig zu verlagern. „Es ist absehbar, dass dieser Wortbruch nur der Auftakt zu weiteren Kürzungen ist“, schätzt Pfeifer ein und verweist auf Bestrebungen innerhalb des Madsack-Konzerns, die Produktion von Anzeigen in tariffreie Firmen auszulagern. „Hier droht der Verlust qualifizierter und gut bezahlter Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern, weil der Konzern aus Hannover sich offenbar mit seinen Expansionsplänen kräftig übernommen hat und nun auf Kosten der Belegschaften Rendite-Optimierung betreibt.“

Madsack hatte im Februar vom Springer-Verlag unter anderem dessen Anteile an den Lübecker Nachrichten gekauft. Damit  übt die in Hannover ansässige Verlagsgruppe auch  dominierenden Einfluss auf deren 100-prozentige Tochter OZ aus.

5. Juni 2009