Presse-Initiative zeigt Flagge am 1. Mai

„Unser Land braucht seine Zeitungen“ - unter diesem Motto rückte die Initiative „Qualität und Vielfalt sichern“ bei der Mai-Kundgebung in Rostock auch die schlechte Bezahlung freier Journalisten in den Blickpunkt.

Die Medien berichten unisono vom Aufschwung, doch was haben wir davon? Die Frage, die Rostocks DGB-Regionsvorsitzender Thomas Fröde bei der Auftakt-Kundgebung über den Platz am Rostocker Werft-Dreieck schallen ließ, schlug den Bogen in mehrfacher Hinsicht perfekt zum Anliegen der Initiative „Qualität und Vielfalt sichern“. Unter dem Motto „Unser Land braucht seine Zeitungen“ zeigte diese auch bei der Mai-Demonstration in Mecklenburg-Vorpommerns größter Stadt Flagge.

Während auch Nordkurier, Ostsee-Zeitung und Schweriner Volkszeitung ein optimistisches Bild der Wirtschaftsentwicklung zeichnen, lehnen die Arbeitgeber der Tagespresse für ihre eigenen Leute bei den aktuellen Tarifverhandlungen selbst einen Inflationsausgleich bei den Gehältern ab, sondern gehen mit der Forderung nach drastischen Einschnitten zum Gegenangriff über.

Ganz zu schweigen von den „freien“ Journalisten. Die werden seit Jahren mit Mini-Honoraren abgespeist, und das soll nach dem Willen der Verleger Nordosten auch weiter so bleiben. Selbst von den eigentlich bundesweit auf Basis des Urheberrechts geltenden Vergütungsregeln, die Mindesthonorare festlegen, wollen sie nichts wissen.

Beim abschließenden Mai-Fest am und im Rostocker Gewerkschaftshaus zeigte die von den Gewerkschaften ver.di und DJV sowie dem DGB getragene Initiative den Film „Schlaglichter auf die Wirklichkeit“ von Wulf Beleites, der den skandalösen Umgang mit "freien" Journalisten in den Blickpunkt rückt.Beleites lässt sie von ihrem alltäglichen Überlebenskampf erzählen, vom enormen Honorarverfall, kostenlosen Nachnutzungen, unzumutbar gewordenen Geschäftsbedingungen und zunehmender Rechtlosigkeit. Der Streifen ist auch im Internet zu sehen.
1. Mai 2011