Presse-Tag: Universität präsentiert Studie zu Folgen der Medienkonzentration

Eine wissenschaftliche Untersuchung macht deutlich: Die Zusammenlegung von Redaktionen schadet der Vielfalt in der Berichterstattung. 

Mit Plakaten macht die Initiative auf den Presse-Tag in Schwerin aufmerksam.

Eigenständige regionale Tageszeitungen setzen unterschiedliche Akzente Berichterstattung über Bundespolitik und -wirtschaft. Erst die Bildung von Gemeinschaftsredaktionen fördert eine einförmige Bearbeitung überregionaler Themen. Das ist eins der Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie des Instituts für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg zu den Veränderungen in der norddeutschen Presselandschaft zwischen 2003 und heute, die beim Presse-Tag in Schwerin erstmals vorgestellt wird.

Die Forscher konstatieren nach Auswertung von über 100 Ausgaben mit mehr als 2000 Artikeln regionaler Tageszeitungen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Defizite in der Berichterstattung: Die Einordnung von komplexen Ereignissen werde vielfach nicht geleistet. Auch kämen aufwändige journalistische Darstellungsformen wie Reportagen selten vor, heißt es in der Untersuchung unter dem Titel „Vereinheitlichung statt Vielfalt? Der Einfluss interner Medienkonzentration auf die Berichterstattung.“

Auf dem Presse-Tag „Abbruch. Umbruch. Aufbruch? Mecklenburg-Vorpommerns Tageszeitungen im Wandel.“, der um 10 Uhr im Besucherraum des Schweriner Landtags beginnt, diskutieren Experten unterschiedlicher Fachrichtungen über die Entwicklungen der Presse im Nordosten und deren Folgen. Themen sind die Auswirkungen der veränderten Arbeitsbedingungen auf die Kreativität sowie die Möglichkeiten und Grenzen der gesetzlichen Regulierung.

5. Mai 2009