Verbandstag des DJV fordert Verlage zur Rückkehr in den Tarif auf

Der Bundesverbandstag des Deutschen Journalisten-Verbandes hat Nordkurier und Schweriner Volkszeitung aufgefordert, wieder mit allen Teilen des Verlags zum Flächentarif zurückzukehren und damit die Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen“ unterstützt.

Die 300 Delegierten des in Rostock-Warnemünde stattfindenden DJV-Bundesverbandstages nahmen die Resolution Nr. 3 wegen ihrer Dringlichkeit an: Sie forderten „den Kurierverlag (Nordkurier) und seien Töchter sowie die ZVS-Tochter m:vm (Schweriner Volkszeitung, SVZ) auf, unter das Dach des Flächentarifs zurückzukehren.“ Wer eine Zeitung ausschließlich unter Renditegesichtspunkten betreibe, wie es die beiden Verlage offenbar anstrebten, „der verkennt die herausgehobene gesellschaftliche Aufgabe der Meiden. Qualitativ hochwertiger Journalismus hat seinen Preis. Wer der nicht mehr bezahlt wird, verhungert die Demokratie.“

Ihre Unterstützung für die Initiative „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“, die auch die Sicherung der Arbeitsbedingungen durch Tarife fordert, dokumentierten die teilnehmenden Journalisten auch optisch bei deiner Demonstration vor dem Tagungshotel.

Mit mehreren Beschlüssen bekräftigten die Delegierten die Bedeutung von Tarifverträgen für Journalistinnen und Journalisten in allen Medienbereichen. Sie forderten die Verlegerverbände BDZV und VDZ auf, Leiharbeit und Outsourcing zu ächten und sich zu den Flächentarifverträgen zu bekennen. Der schleichende Abbau angemessener Gehalts- und Honorarstrukturen müsse beendet werden.

Im Nordosten unterliegen die SVZ und die Ostsee-Zeitung dem Flächentarif. Der Nordkurier sieht sich seit Mai 2007 nicht mehr an den Tarif gebunden; auch die Norddeutschen Neuesten Nachrichten wenden ihn nicht an. Für die aus der SVZ Anfang Oktober in die Firma m:vm ausgegliederte Mantelredaktion soll der Tarifvertrag ebenfalls nicht mehr gelten.

6. November 2008