„Anzeiger“ erscheinen wieder unter altem Namen

Die Ostsee-Zeitung benennt die Anzeigenblätter des Verlages wieder traditionell „Ostsee-Anzeiger“. Nach zwei Jahren ist damit die Ausgliederung der Titel auch öffentlich wieder rückgängig gemacht.

Die Anzeigenblätter aus dem Verlag der Ostsee-Zeitung erscheinen wieder unter dem traditionellen Titel „Ostsee-Anzeiger“. Das gilt auch für den in der Region Rostock am Sonntag erscheinenden „Rostocker Sonntag“. Der Verlag reagiert damit auf den Umstand, dass sich die zwischenzeitlich eingeführten Bezeichnungen bei Lesern und Kunden nicht durchsetzen konnten.

Gratisblätter fest in der Hand der Groß-Verlage

Wie bei den Tageszeitungen herrscht auch auf dem Markt der Anzeigenblätter in Mecklenburg-Vorpommern weitgehend Monokultur. Schweriner Volkszeitung („Express“, knapp 405 000 Exemplare*), Nordkurier („Anzeigenkurier“, rund 321 000 Exemplare*) und Ostsee-Zeitung („Ostsee-Anzeiger“) dominieren ihn durch hauseigene Produkte.

Auch am 1989 gegründeten Mecklenburger Blitz Verlag sind die drei Zeitungshäuser mittlerweile maßgeblich beteiligt. Er erscheint landesweit mit sieben Titeln und einer Auflage von mehr als 818 000 Exemplaren sonntags.

Daneben fallen die Blätter „Warnow Kurier“ (mittwochs: 123 000, sonntags: 145 000) und Schweriner Kurier mit knapp 93 000 Exemplaren  sowie der im südlichen Mecklenburg erscheinende Titel „Hallo Nachbar“ (ca. 100 000*) und andere kleiner Blätter kaum ins Gewicht.

(* eigene Angabe der Verlage, bei „Express“ inklusive „NNNplus“ und „Express zum Wochenende“. sonst: Angaben der ADA Auflagenkontrolle der Anzeigenblätter, Stand: 1/2007)

Die zehn mittwochs erscheinenden Anzeigenblätter der Ostsee-Zeitung mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von rund 400 000 Exemplaren waren 2006 in den neuen Verlag MV Media GmbH & Co. KG ausgegliedert worden, der bereits zuvor den „Rostocker Sonntag“ (Auflage: 135 000) heraus gab. Damit verloren die betroffenen Mitarbeiter unter anderem den Schutz des Betriebsrates. Auch wurde die Ausgliederung seinerzeit dazu genutzt, mit den Beschäftigten schlechtere Arbeitsverträge – etwa hinsichtlich des Urlaubsanspruchs – abzuschließen, obwohl dies rechtlich eigentlich nicht zulässig ist. Die Blätter erhielten neue Titel wie „Bodden-Anzeiger“.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Betriebsrat der Ostsee-Zeitung die Initiative ergriffen und die Zuständigkeit für die Mitarbeiter von MV Media wieder hergestellt.

7. November 2008