Madsack erkauft die Herrschaft in Rostock und Lübeck

Der Madsack-Konzern übernimmt die Mehrheit an der Zeitungsgruppe Lübecker Nachrichten/Ostsee-Zeitung. Werden die Verlagerungen von Arbeiten fortgesetzt?


Der Madsack-Verlag hat weitere 28 Prozent an der Hanseatische Verlags-Beteiligungs AG (HVB) gekauft und ist damit mit insgesamt 51 Prozent der neue Mehrheitsaktionär. Die HVB ist ihrerseits an verschiedenen norddeutschen Zeitungs- und Anzeigenblattverlagen beteiligt ist, darunter den Lübecker und Kieler Nachrichten, zu 24 bzw. 24,5 Prozent.

Für die Lübecker Nachrichten (LN) und deren 100-prozentige Tochter Ostsee-Zeitung (OZ) übernimmt Madsack dadurch die Mehrheitsbeteiligung. Der Konzern erweitert damit die ihm zugerechnete Auflage an Tageszeitungen von 600 000 auf 850 000 Exemplare täglich und die der Anzeigenblätter von fünf auf sechs Millionen pro Woche.

In dieser Konstellation wächst die Sorge vor weiteren Zentralisierungsschritten zu Lasten der neuen konzerneigenen Verlage: Die Verlagerung von Verwaltungsaufgaben, die bereits betrieben wird, ließe sich ebenso ausweiten, wie die Vereinheitlichung journalistischer Aufgaben. So hat die 2008 ausgegründete Redaktions-Service-Gesellschaft (RSG), die LN und OZ mit Mantelseiten beliefert, ein Pendant an der Leine namens Madsack Supplement GmbH & Co. KG.

1. Dezember 2009