Verlag steckt Millionen in die Fassade

Zu einem „städtebaulichen Aushängeschild“ soll sich das Verlagshaus der Ostsee-Zeitung (OZ) in Rostock verwandeln. Mehr als zwei Millionen werden in die Sanierung der Außenfassade investiert.

Starke Worte von OZ-Geschäftsführer Thomas Ehlers im eigenen Blatt: „Mit dieser Investition in wirtschaftlich nicht gerade euphorischen Zeiten bekennen wir uns ganz klar zu Rostock als Hauptsitz für Verlag, Druckerei und Redaktion der Ostsee-Zeitung.“ Mehr als zwei Millionen Euro wolle man sich die Schönheitskur für das Verlagshaus in der Richard-Wagner-Straße kosten lassen.

Verströmte das Gebäude nach außen bisher den Charme der 60er-Jahre, soll nun eine vom Rostocker Bauplanungsunternehmen Inros Lackner AG entworfene Fassadenkonstruktion das Verlagshaus zu einem „städtebaulichen Aushängeschild“ machen. „Die OZ als auflagenstärkste Tageszeitung in Mecklenburg-Vorpommern hat eine Repräsentanz verdient, die ihrer Position entspricht und dies nach nach außen demonstriert“, lässt sich Ehlers weiter zitieren.

Gemeint sind nicht nur in der Blattfarbe Blau gehaltene scheibenförmige Vorbauten am Haupteingang sowie der zur August-Bebel-Straße gewandten Querfront. Vielmehr werde das Haus auch tecnisch auf den neuesten Stand gebracht. Redakteure und Verlangsangestellte dürften sich dank raumhoher Außenscheiben, die über zentral gesteuerte Jalousien abgedunkelt werden können, auf ein angenehmeres Arbeiten bei sommerlichen Temperaturen freuen. Die Arbeiten sollen laut OZ Ende April beginnen und etwa vier Monate dauern.

Die Art des Bekenntnisses zum Standort Rostock macht klar, dass die öffentliche Kritik an der Verlagerung von Aufgaben zum Mutterverlag in Lübeck, wo nun große Teile des Zeitungsmantels produziert werden, Spuren hinterlassen hat. Es war offenbar an der Zeit, ein Signal in entgegengesetzter Richtung zu setzen, gerade weil die Kooperation weiter vorangetrieben wird: Eine Unternehmensberatung hat in den vergangenen Monaten ein Konzept entwickelt, wie die Produktion von Anzeigen zwischen Lübeck und Rostock „harmonisiert“ werden kann, um künftig mit weniger Mitarbeitern auszukommen.

20. März 2009