Verlagsleiter steigt in Riege der „Kurier“-Geschäftsführer auf

Zuwachs für die Führungsmannschaft: Der vom permanenten Sparprogramm heimgesuchte Kurierverlag bekommt einen weiteren Geschäftsführer.

Die Zahl der Indianer sinkt, an Häuptlingen herrscht freilich kein Mangel: Bei der Kurierverlags-Gruppe, die seit Monaten eine Strategie des Sparens auf Kosten der Mitarbeiter fährt, gibt es ab Jahreswechsel einen weiteren Geschäftsführer. Der bisherige Verlagsleiter, Tilo Schelsky, 43, steigt in diese Position auf. Das melden Mediendienste unter Berufung auf die Gesellschafterversammlung.

Der bisherige Mann an der Spitze, Lutz Schumacher (40), braucht ebenfalls eine neue Visitenkarte. Er wird zum Vorsitzenden der Geschäftsführung befördert. Die entstehenden Kosten wird das neue Team wohl an bekannter Stelle einspielen, denn man gedenkt nach eigenen Angaben, den bisherigen Kurs der „der Sanierung und Neuaufstellung“ fortzuführen.

Dieser äußerte sich in der Flucht aus dem Tarifvertrag, Zergliederung des Verlages in ein Dutzend Einzelfirmen (jede natürlich mit Geschäftsführer…) und Entlassungswellen. Der Auflage des Nordkurier haben die „harten Schnitte“ wenig genutzt: Nur noch 92 000 Exemplare setzt das Blatt nach Angaben der IVW im zurückliegenden Quartal ab. Vor einem Jahr, als Schumacher sein Amt in Neubrandenburg antrat, waren es noch 3000 mehr.

22. Dezember 2008